HELMUT BUSCH
Worpswede und seine Landschaften
Ein Worpsweder Maler
Sie finden hier eine Auswahl der Werke, zusammengestellt aus dem Nachlass des Malers Helmut Busch,
der mehrere hundert Aquarell- und Acrylwerke hinterließ.
Über den "Moormaler" Helmut Busch
Frei nach Goethe wollte der Künstler Helmut Busch mit seinen Arbeiten „Dem Augenblick Dauer verleihen“.
Der Stimmungsreichtum, die geheime Poesie, die äußerliche Kargheit und der innerliche Reichtum der niederdeutschen Landschaft faszinierten ihn. Seine Aquarelle, Acrylgemälde, Radierungen und Gedichte erzählen so auch von der Schönheit des schlechten Wetters, der Stille und der Intimität. Seine Motive sind „einfach und ungesucht“.
Er liebte die Schlichtheit, da, mit seinen Worten gesagt, die Schönheit nicht im Effekt liegt. Seine Aquarellmalerei sucht die Auflösung von Linie und Farbe. Schleier, Nebel, zarte Diktion, Grautöne und gedämpftes Licht lassen Rembrandt als Lehrmeister erahnen; doch ab und an leuchten Farben mittels eigener Substanz aus der beschränkten Palette hervor.
Friedrich Netzel (Kunsthalle Worpswede) war begeistert von Buschs Arbeiten und betonte schon 1965 „In deinen Aquarellen bist du konkurrenzlos“.
Mit seinem einzartigen Strich und dem besonderem Blick schaffte Busch so nahezu zeitlose, stille Momentaufnahmen der Landschaft rund um Worpswede und das Teufelsmoor.
Die segensreiche, glückliche Freundschaft mit dem Worpsweder Maler Benny Huys, das alte Bauernhaus im Teufelsmoor Fährmannshuus 55 am Weg nach Bargschütt, das Busch seit 1966 als Atelier und 2. Wohnsitz nutzte und die jahrzehnte lange Ausstellung seiner Werke in der Worpsweder Kunsthalle, dokumentieren die künstlerische, räumliche und auch menschliche Nähe zu Worpswede und den bekannten Worpsweder Gößen seiner Zeit.
Zu Lebzeiten hatte Helmut Busch den Fokus, gegensätzlich zu seinen Kollegen, nicht so sehr auf die eigene Person und Ausstellung seiner Werke gerichtet, sondern ihm lag besonders die Kunstvermittlung, sowie das Kunstschaffen selbst am Herzen. Seine Motive entbehren jeder Figürlichkeit. Die Landschaft, die Natur und das Wasser somit auch Schiffe, waren seine malerisch eng umfassten Themen. Viele seiner Werke befinden sich heute in Privatbesitz in Norddeutschland.
Die Galerie enthält eine Auswahl von Aquarellen, Acrylwerken sowie Auszüge aus autobiografischen Aufzeichnungen und Gedichte der Jahre 1941–1978, zusammengestellt aus dem Nachlass im Jahre 2016.
Delia Nordhaus
(freie Künstlerin und Galeristin)
"Als ich zum ersten Mal die Gemälde und Aquarelle von Helmut Busch gesehen habe, war ich sofort von der besonderen Ausdruckskraft seiner Werke gefangen.
Er arbeitete mit schnellem Pinselstrich, sicher und sehr ausdrucksstark, mit nur wenigen, auffälligen Pastositäten. Das brauchte Busch nicht als Ausdrucksmittel und das macht seine Meisterschaft aus.
Wie viele seiner Worpsweder Künstler Freunde war er ganz gefangen von der wilden und rauhen Schönheit der Landschaft des Teufelsmoores. Was auffällt ist, dass Busch nur in sehr wenigen seiner Werke, blühende oder frühlingshafte Landschaften malte. Seine Arbeiten strahlen allerdings eine Intensität aus, die ich so selten in meiner über 30 Jährigen Praxis als Gemälderestauratorin erlebt habe.
Er reiht sich mühelos in die Abfolge der großen Maler seiner Zeit ein.
Meisterhaft, die lavierten Hintergründe, auf die er seine Landschaften setzte. Er war ungeheuer sicher in seiner Pinselführung.
Ich hoffe, das Busch endlich die Aufmerksamkeit und Beachtung erfährt, die er verdient hat."
Sabine Ulrich, Gemälderestauratorin